Schmerz im Auge, oder: Ikonische Migräne

Siebdruck auf Glas, 2023
Die Arbeit „Schmerz im Auge, oder: Ikonische Migräne“ spielt mit dem Ausbruch aus dem Raster als konstruktive Option. Das karge, klare Raster führt durch Überlagerung mit sich selbst zu einem lebhaften, ständig kippenden Bildeindruck. Durch leichten Versatz einzelner Linien bei einer der beiden transparenten Schichten, wird bei Überlagerung zusätzlich das Portrait von Leigh Bowery sichtbar. Eine Ikone der Nachtszene der 80er und 90er, die selbst aus dem Raster sprang. Nicht elegant und unterschwellig, sondern mit großen Tönen, leuchtend, schreiend, singend. Je größer und absurder desto besser. Lebendig und mit großer Konfrontationslust - eben wie das Störbild, dass in dieser Arbeit als positiver, essentieller und auch manchmal unangenehmer Effekt genutzt wird. Selbstdarstellung bis über die Schmerzgrenze hinaus, ein Schmerz im Auge der Gesellschaft, eine illusionistische Migräneerscheinung im Raster unseres Alltags.

English:
The work „Schmerz im Auge, oder: ikonische Migräne“ plays with escaping the grid as a constructive option. The clear, austere grid creates a lively visual impression when superimposed onto itself. By slightly offsetting individual lines in one of the two transparent layers, the portrait of Leigh Bowery also becomes visible. An icon of London‘s 80s and 90s club scene, who himself broke free from any grid.
Not elegant and subdued, but with great sounds, shining, screaming, singing. The bigger and more absurd the better. Lively and with a great desire for confrontation - just like the disruptive image that is used in this work as a positive, essential and sometimes unpleasant effect. Self-expression beyond any reason, paining the eye of society, an illusionary side effect of everyday‘s grid.   

Project executed in collaboration with the Silkscreen Workshop at the University of Applied Arts Vienna.
Photography by the Digital Photography Lab at University of Applied Arts Vienna.